BassLine in den lokalen Medien

Zum Jahresende 2020 hat der Verein „Provinzgiganten“ die „KulTürchen“ ins Leben gerufen und wunderbare Kulturbeiträge aus Krefeld aufgezeichnet und tagtäglich ausgestrahlt. Eine tolle Initiative, die in dieser kulturellen Flaute des Pandemie-Jahres 2020 zum Jahresende nochmal gezeigt hat, was Krefeld alles zu bieten hat.

Hinter Türchen 3 verbarg sich unser Phil, der ein paar Takte zu seiner Laufbahn in unserem Betrieb verlieren durfte. Mit Unterstützung des empfehlenswerten Puppentheaters „Blaues Haus“, das ebenfalls in Krefeld-Hüls ansässig ist.

Außerdem kam kürzlich die Westdeutsche Zeitung bei uns vorbei. Sie berichtete in der Reihe „Wir Krefelder“ über lokale Unternehmen und ihren Umgang mit der Pandemie. Rüdiger stand Rede und Antwort und erzählte sichtlich erleichtert davon, dass die Krise sich nicht in unserer Branche hineingeschlichen hat – bzw. wenn sogar positiv. – Denn was Martina alles im Online-Shop BassParts zu tun hat, war- und ist echt heftig. Wir freuen uns auch sehr, dass die BassParts-Facebook-Seite letzte Woche ganz heimlich die 1000er-Marke geknackt hat.

Täglich trudeln neue Bestellungen von Tonabnehmern, Hardware, Mechaniken, Bass-Bodies und Elektroniken aus der ganzen Welt herein. Darüber sind wir in solchen unsicheren Zeiten sehr dankbar.

Hier der Artikel der Westdeutschen Zeitung, den wir netterweise hier einpflegen dürfen. Das Foto ist von Andreas Bischof gemacht worden.

„Ulmenholz klingt am schönsten“

Künstler haben in der Corona-Pandemie nicht viel zu tun. „Auch die Berufsmusiker verfügen jetzt über viel freie Zeit“, berichtet Rüdiger Ziesemann. Der 63-Jährige baut und repariert seit mehr als 25 Jahren Bässe in seiner Hülser Werkstatt am Mühlenweg und hat im Gegensatz zu den Künstlern „erstaunlich viel zu tun“, wie er sagt. „Alle bringen mir jetzt ihre Instrumente zur Reparatur. Die Hütte brennt, der Zulauf reißt nicht ab.“ Ein „Sommerloch“ habe es auch nicht gegeben.

Stets findet der Besuch in Sachen E-Gitarre nach telefonischer Anmeldung kontaktlos an der Tür seiner Werkstatt namens „BassLine“ statt. Ziesemann: „Durch natürliche Temperaturschwankungen und Veränderungen der Luftfeuchtigkeit verändert sich das verbaute Holz im Laufe der Zeit. Der Instrumenten-Hals ist stets in Bewegung. Deshalb sollten die Saiten jedes halbe Jahr nachgestellt werden. “Die freie Zeit nutzten die Musiker jetzt aus. „Es ist bekannt, dass die Saiten leichter zu spielen sind, wenn sie eine niedrige Lage zum Hals haben“, erklärt der Fachmann. „Das ist in einer bis zwei Stunden fertig.“ Es geht jedoch nicht nur um die Saiten. Länger braucht er, wenn der„Bass-Body“ neu lackiert werden soll. Dann muss Ziesemann das gesamte Instrument samt Technik auseinander bauen. Das Holz muss er abschleifen, neu lackieren und wieder zusammensetzen. „Damit habe ich dann einen Tag Arbeit.“

Der gelernte Tischler hat sich in der Szene einen Ruf erarbeitet

Neben der Reparatur sei auch die Neuanfertigung der Instrumente nicht eingebrochen, berichtet er weiter. „Die Leute haben mehr Geld zur Verfügung, da sie weder essen gehen noch in Urlaub fahren können“, sagt er. „Corona ist für mich bisher gut gegangen.“

Manche Menschen schaffen sich derzeit einen Hund an, andere ein Instrument. Unterricht können die angehenden Musiker im Internet erhalten.

Im eigenen Online-Shop, für den Ehefrau Martina Ziesemann zuständig ist, können interessierte Besucher die Produkte, die sie für Bassbau und -reparatur benötigen – wenn sie es denn können – auch bestellen. „Unter BassParts bieten wir neben ausgesuchten und lang gelagerten Tonhölzern auch Bodys aus eigener Produktion an. Daneben gibt es Brücken, Mechaniken und Griffbretter.“ Rüdiger Ziesemann fand nicht auf direktem Weg zum Instrumentenbau. Zuerst hat er Bass gespielt, dann begann der gelernte Tischler, selbst welche zu bauen. Heute besitzt seine Manufaktur in der Szene längst einen Namen.

„Die Leidenschaft fürs Spielen ist zur Leidenschaft fürs Bauen geworden“, sagt er. Gerne plaudert er aus dem Nähkästchen: „Schon beim leichten Anschlagen des Holzbrettes mit dem Fingerknöchel entsteht ein Ton.“ Ulme klingt für Rüdiger Ziesemann am schönsten, sie ist sozusagen wohlklingend. „Aber auch Esche, Erle oder Ahorn haben eine gute Eigenresonanz. Kirschbaum besitzt dagegen einen schönen Orange-Ton, Pappel ist pappig“, sagt der Hülser Instrumentenbauer. Er stellt seit mehr als 25 Jahren „mit großer Leidenschaft für Holz, Form und Farbe“, wie er selbst sagt, optimal abgestimmte Bässe her. Da er viel mit Ulmenholz arbeitet, pflanzte er zum 25-jährigen Jubiläum ein derartiges Gehölz „für die Nachhaltigkeit“.

Vielen Dank, liebe WZ!

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Rüdiger, Martina & Phil

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