Wir haben mal wieder Zeit damit verbracht unser Lager durchzusortieren und sind dabei auf Wahnsinnshölzer gestoßen, die hier seit Jahrzehnten wohlbehütet lagern. – Aber natürlich auch gerne für diverse Projekte benutzt werden. Es ist an der Zeit ein paar Worte über unseren Bestand an heimischer Esche zu verlieren, denn schließlich haben wir schon immer Bodies, Decken und auch Sandwichbodies aus dem Material gefertigt. Allerdings wurde das alles noch nie gesammelt zusammengeführt. Also: Los geht der kleine Lehrgang!
Heimisches Eschenholz variiert unheimlich stark, was Maserung und Färbung angeht. Die bekannte Sumpfesche hat hiermit gar nichts zu tun – denn diese ist bekanntermaßen leicht und wächst dort ziemlich schnell, wo viel Wasser – also Sumpf ist. Also nicht hier. Aber auch woanders auch nicht mehr so häufig, denn fast alle große Hersteller greifen nun zu anderen leichten Hölzern als Alternative zu Sumpfesche und versuchen die Produktion umzustellen.
Unsere, bei BassLine verwendete heimische Esche, ist schwer. Mitunter richtig (!!!) schwer. Aber dafür wunderschön. Die Esche bringt durch ihre Härte viel Potential mit, wenn es darum geht, durchsetzungsfähige und akustisch schnell ansprechende Instrumente herzustellen. In der Vergangenheit war es besonders unsere Buster-Variation Black Buster, die wir vornehmlich in der Buster Classic-Form angeboten haben – und natürlich immer noch tun. Eben, weil die Classic-Form weniger materialintensiv ist und sich das Gewicht so auch bei einem massivem Body in Grenzen hält. Mit einem MM-Pickup oder zwei Soapbars bestückt – und dann am besten noch schwarz eingefärbt – ist er besonders beliebt in der Metal-Szene. Der Bass mit seinem Headroom an Brillianzen setzt sich einfach überall durch. Beim Buster CW setzen wir Esche auch häufig als Bodyholz ein, denn hier können wir durch die Chamberings unter der Decke noch einiges an Gewicht einsparen.
Unsere Esche ist zum größten Teil ein Altbestand von Rüdiger aus den 90er Jahren. Zu Beginn von BassLine fertigte Rüdiger häufiger Buster-Classics im Sandwich-Verfahren aus Erle und Esche. The best of both worlds – eben um Gewicht einzusparen und auch die Spritzgkeit der Esche in den Ton zu bekommen.
Damals hatte Rüdiger viele Bohlen Esche bei sich im Garten gelagert, in diese sich dann über die Zeit ein Pilz eingenistet hat, der das Holz strukturell und optisch starkt verändert hat.
Hier zum Beispiel eine solche Decke, die ihr auch bei BassParts erwerben könnt.
Wir haben also helle Esche, dunklere Kernesche, geriegelte Esche – und vor allem diese abenteuerliche Esche aus Rüdigers Garten. Nennen wir sie „Maseresche“. Diese eignet sich besonders für Deckenhölzer und auch Sandwich-Bodies, da man die Wildheit des Holzes am Besten „bookmatched“, also die Bohle mittig auftrennt und dann spiegelt. Mitte der 2000er hatte Rüdiger vermehrt einige Buster Cws mit diesen Hölzern gefertigt.
Einteilige Bodies aus diesem Holz sind überaus rar. Gerade für unsere kleinen Bustinies nutzen wir gerne dieses Holz, weil diese Bässe bei den kleinen Abmessungen noch wunderbar tragbar sind. Außerdem: Je härter das Holz bei Body und Hals, desto definierter klingt die H-Saite bei Short- und Mediumscaleinstrumenten.
Allen Eschenhölzern gemein ist die meist großflächige Maserung und die großen Poren. Unsere präferierte offenporige Mattlackierung inszeniert diese Poren förmlich und macht das Holz auch haptisch erfahrbar.
Hier nun einige Realisationsbeispiele mit kurzer Anmerkung.
Die „Standard-Esche„: Hell und gleichmäßig gemasert in Form eines massiven Bodies beim re:belle series natural und einem Buster Classic fretless
„Kernesche“ oder auch „Olivesche“: Hier jeweils als Deckenholz bei einem Buster Classic CW (ohne Armrest-Shaping) und bei einem Buster CW. Bei Bassparts haben wir derzeit aber auch einen ganzen Body-Blank online.
Auch so kann Esche aussehen: Ein außergewöhnliches Stück Kernesche als Decke auf einem Bustiny Mediumscale. Im Titelbild oben seht ihr Rüdiger nach dem Hobeln der Bohle, die wir für diesen Bass verwendet haben.
„Maseresche“ – unsere besondere Esche als massiver Body bei einem Bustiny.
„Maseresche“ als Deckenholz. Hier haben wir die Esche als Decke bei einem Build Your Bass -Instrument aufgebracht. Die oben erwähnten großen Poren haben wir schwarz eingefärbt.
„Riegelesche“: Ja, Esche kann auch geriegelt sein. Ein außergewöhnliches einteiliges Stück, das wir für ein Build Your Bass-Projekt verwendet haben.
Helle Esche lässt sich natürlich auch immer einfärben. Geriegelte Esche steht heftig gemasertem Riegelahorn in nichts nach, wie man hier ganz gut sieht:
Auch als eingefärbtes Deckenholz macht sich Esche ganz gut. In dem Fall bei einem Buster CW mit einer anthrazit-burst Lackierung
Und hier natürlich noch unser Klassiker: Ein Black Buster, den wir komplett schwarz eingefärbt haben. Offenporig lackiert natürlich.
Und abschließend noch ein paar Beispiele, wie verschieden Eschen-Deckenhölzer auf einem Buster aussehen können. Wie sagt man so schön: „Jeder Baum ist anders!“
Einige seht ihr immer in der Rubrik „Deckenhölzer“ bei BassParts – viel mehr findet ihr aber auch in unserem Lager. Fragt einfach bei uns an.