Buster

Der Buster ist die meistgefragte Form aus der Bassline-Produktpalette. Dabei gibt es nicht den Buster, sondern unermesslich viele Variationen. Einerseits veränderte sich die Form im Laufe der Jahre und andererseits auch die verwendeten Hölzer, Hardware-Parts als auch Detaillösungen. Der Buster ist stets im Prozess und wird immer den genauen Wünschen des Kunden und musikalischen Geschmacksrichtungen angepasst.

1993 erblickte der Buster als erstes offizielles Bassline-Modell das Licht der Welt. Bei den damaligen Modellen wurde der Hals noch in einer aufwändigen Art gesteckt und eingeleimt. Besonders war bei diesen Modellen die überaus niedrige Saitenlage.
Ziesemann gehörte mit dem Buster zu den Emporkömmlingen der neu aufstrebenden deutschen Edelbassbauer-Riege. Das Fazit des ersten Tests im Musikerfachblatt 8/1993 lautete: „Beide Bässe verkörpern den modernsten Stand deutscher Bassbaukunst (…) In kompletter Handarbeit hergestellt, beweisen diese beiden edlen Instrumente, dass hervorragende Qualität bei weitem nicht über 4000 DM kosten muss“.

1995 wurde die aufwendige Halsbefestigung überarbeitet und der Buster fortan in einer „bolt on“-Version mit einem Schraubhals gefertigt. Die Elektronik kam bei den ersten Bässen von Kurandt, in den späten 90ern dann aber bis heute von Klaus Noll, für den Bassline mittlerweile auch den Vertrieb übernommen hat.

Die erste Form des Instrumentes hört heute auf den Namen Buster Classic. Sie wird nachwievor mit moderner Hardware und Pickupbestückungen gebaut, wurde aber 1998 durch eine etwas zurückhaltende Form ergänzt. Diese neue Form besticht durch ihr äußerst ergonomische und gefällige Formgebung als auch durch ihr humanes Gewicht, was auf die Verwendung von Dibetou als Body-Holz zurückzuführen ist.

„Freilich hat der Buster für 1998 ein neues Design bekommen, welches die Schlichtheit der Linienführung und die vorhandene Preiswürdigkeit betont. Das Schraubhalsmodell präsentiert sich somit als hochwertiger Arbeitsbass ohne Schnörkel, mit nobler Ausstattung und aus erlesenen Hölzern blitzsauber gebaut.“ (G&B 9/1998, Dirk Groll)

Der Buster Standard wird bis heute gebaut, doch vorzugsweise mit einem Bodyholz aus Esche  und unterschiedlichsten Pickup-Bestückungen.

Eine Weiterentwicklung des Busters geschieht 2006 zugunsten der Optik, einer zusätzlichen Gewichtsreduzierung und einer Klangformung durch die gezielte Auswahl von Hölzern. Bei dem Buster CW (Custom-Wood) werden leichte Bodyhölzer wie Sumpfesche oder Mahagoni mit Harthölzern für die Deckenbestückung komponiert.
Zur Gewichtsreduzierung wird beim Buster ein „chambered“ Body verwendet. Die eingefrästen Holräume werden durch das oftmals auffällig gemaserte Deckenholz verdeckt.

„Mit seiner Holzzusammenstellung bietet der Buster einen interessanten Klangmix aus präsenter Tonansprache und wuchtigem Fundament“ (G&B 4/2009 G&B, Dirk Groll)

Als Dauerbrenner hat sich der Buster CW in seiner bundlosen Version bewährt. Die Kombination aus dem „Jazzbucker“-Pickup von Harry Häussel gepaart mit einer speziellen Bassline-Fretless-Elektronik von Klaus Noll und gezielten Holzkompositionen verleiht dem Instrument die gewünschte hölzern-druckvolle und schnurrenden Klangästhetik bei einem verblüffend geringem Gewicht.

„Dieses Instrument ist nahezu perfekt. Wenn es Mojo gibt, dann spürt man es bei diesem Instrument. Seele, Charakter und Persönlichkeit kann ich diesem Instrument attestieren – das alles wurde von seinem Erbauer hinein gegeben. (…)“ (Bassquarterly 2/2009, Lutz J. Mays)

Mit der Einführung des neuen Pickups „The Xtender“ von Delano entwickelte Ziesemann 2009 ein eingelassenes Pickguard für den Buster CW, in welchem der Pickup positioniert wird. Dies ändert nun nicht nur den Klang des Instrumentes sondern vor allem auch die Optik.

„Dieser schmucke und sympathische Fünfsaiter zeigt im gelungenen Aussehen schon, was klanglich zu erwarten ist: Hier trifft lebendiger Schwung auf fein abgestimmte Harmonie. Reichlich Rückenwind verleiht dem Ton die resonanzstarke Holzkonstruktion, der kraftvolle Xtender-Pickup liefert dazu Druck und Frische in allen Frequenzbereichen, wobei sogar noch eine erhebliche Klangvariabilität bereitgestellt wird. Der Zebrano-Buster trifft in jeder Hinsicht das rechte Maß, und besser kann ein universell einsetzbarer Edelbass kaum gelingen!“ (G&B 2,2010, Dirk Groll)

Mit dem BlackBuster bietet Bassline seit 2008 eine Buster-Serie aus Classic und Standard Formen mit Esche Korpus an, die stets gleich bestückt wird. Mit einem MM Pickup von MEC und einer Noll Dreiband-Klangregelung bestückt sind diese Bässe durch ihre bedingungslos günstige Kostenkalkulation sehr beliebte Modelle. Diese wurden vorerst ausschließlich in einem offenporigem schwarz produziert – auf Anfrage aber auch in anderen Farben oder auch in einer naturbelassenen Version, dem sogenannten „Albino“.

Die High-End Version des Busters nennt sich Buster Art. Allen Bässen dieser Gattung gemein ist die ausgesuchte Qualität der verwendeten Hölzer und Hardwareparts im Zusammenspiel mit einem durchgehenden Hals und einer Hochglanzlackierung. Diese Bässe zeigen in liebevoller Detailarbeit die handwerklichen Fähigkeiten Ziesemanns.

Prinzipiell ist aber jede Abänderung der typischen Buster-Formen denkbar. Bassline produzierte einige besondere Kundenwünsche des Busters wie zum Beispiel Headless-Versionen, bei denen Classic – und Standard Formgebung kombiniert wurden als auch 7-saitige Buster und welche mit Pickguard. Hier sind dem Kundenwunsch keine Grenzen gesetzt und unterstreicht die Aussage „es gibt nicht den Buster“.

Written by